Siegfried Balke

deutscher Politiker, Chemiker und Ingenieur; CSU; unter Adenauer Postminister 1953-1956, Minister für Atomfragen (bzw. für Atomkernenergie) 1956-1962; Präs. der BDA 1964-1969

* 1. Juni 1902 Bochum

† 11. Juni 1984 München

Wirken

Siegfried Balke, ev., war Sohn eines Schneidermeisters aus Bochum. Nach dem Besuch einer Oberrealschule studierte er als Werkstudent fünf Jahre an der TH München, wo er 1924 das Examen als Diplomingenieur bestand und ein Jahr später zum Dr.-Ing. promovierte.

Nach zweijähriger Tätigkeit als Chemiker bei der Firma Lüscher & Bömper in Fahr am Rhein kehrte B. 1927 für dauernd nach Bayern zurück. Er wurde Betriebschemiker und 1945 technischer Leiter der chemischen Fabrik von Dr. Karl Bloch in Aubing bei München, eine Stellung, die er erst 1952 aufgab, um in die Direktion der Firma Wacker, Gesellschaft für elektrochemische Industrie, in München einzutreten. Der Verein der Bayerischen Chemischen Industrie München, an dessen Gründung er maßgeblich 1945 mitwirkte, wählte ihn 1946 zu seinem Vorsitzenden, ein Amt, das er dann durch 25 Jahre (bis 1971) innehatte. Außerdem war er Präsidialmitglied des Zentralverbandes der Chemischen Industrie (bis 1969) und des Landesverbandes der Bayerischen Industrie.

Am 20. Okt. 1953 trat B. als Postminister in das 2. Kabinett Adenauer ein. Er wurde damals von der CSU nominiert, obwohl ...